Laufbericht vom 1 Weißenstädter 6 Std. Lauf am 13.09.2003

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Einleitung

Zur räumlichen Einordnung – Weißenstadt, liegt im Fichtelgebirge – die Autobahnausfahrt (A9) Gefrees führt in unmittelbarer Nähe vorbei. Hof und die Wagner-Stadt Bayreuth sind die größeren Städte in der Umgebung, welche die räumliche Zuordnung erleichtern.

Die zwei Wochen seit Rückkehr vom Ultratrail du Mont Blanc verbrachte ich mit läuferischem "Fast-Nichts-Tun" – was konkret bedeutet, dasss ich in diesen zwei Wochen lediglich 61 KM gelaufen bin. Einfach dem Körper Ruhe gönnen. Meine Küche dankte es mir, indem die letzten Renovierungsarbeiten sie in neuem Outfit erstrahlen lassen.

Am Donnerstag-Abend ( 11.09.03 ) packte mich dann doch das "Hmm, mal schauen was so ansteht – Gefühl". Im Forum des Lauftreff-Franken fand ich eine Anmerkung von Roland Blumensaat, dass er am Samstag zum

1. Weissenstädter 6 – Std. Lauf geht. Naja, die Gegend und die Strecke kenne ich vom Triathlon her – weiss wie schön es dort ist.

Der Grundgedanke "Hmmmm" war eingepflanzt – die Frage des körperlichen Zustandes war dem des "eigentlich will ich schon wieder" gewichen. Die 113KM (und die 28 Std. 15 Min ) vom Ultratrail waren durch die Pause vergessen, die Muskeln zwar "irgendwie hart", aber das Gefühl "Naja, ich schau mal Samstag früh aus dem Fenster – und wenn’s schön ist fahr ich hin – kann ja locker laufen und jederzeit aufhören und weit ist es ja auch nicht" war jetzt in mir drin.

Ausserdem war da noch eine Anmerkung von Roland die mich etwas bestärkte: "Bis jetzt nur 10 Teilnehmer gemeldet. Also gut dachte ich mir – wenn da niemand ist, dann kann‘st einfach aufhören, ohne dass gleich wieder einer rumsabbert. Ich wollt einfach nur ohne irgendwelche Gedanken locker laufen – nahm mir halt mal so 60 KM vor.

Naja, und dann war ja noch die "geistige Verpflichtung" als Neuzugang bei Passtschon 98 auch als solcher "zu laufen" ( witzigerweise war auf der ersten Auswertung "basstschon98" vermerkt – was dem fränkischen Dialekt entsprechend ja durchaus richtig ist )

 

Der Lauf

Samstag, 13.09.2003, 6:45 Uhr, der Wecker brummt leise ( von wegen, er brüllt, nervtötend mit schrillem piepsen, immer lauter werdend, los – aber es liest sich halt besser – oder? ).

Die Frisur, dank kurzer Stoppelhaare, sitzt – und das Wetter ist auch noch gut. Gelb spitzt das abgemähte Getreidefeld am Hang gegenüber durch noch grünen Bäume, die Sonne strahlt den Bauernhof am Hang gegenüber schon an. Es gibt also keine Ausrede.

OK, nix wie hin, um 10:00 ist Start – ich brauch knapp über eine Std für die ca >50 KM.

Kurz nach 9:00, ich biege in den Parkplatz des Campingplatzes ein die Frisur sitzt immer noch – ich bin mit dem Auto gefahren, meine BMW schickt mir einen strafenden Blick hinterher und denkt sich "Verrecken soll die Kiste – und meint damit natürlich mein Auto.

Vereinzelte Autos, ein Wohnmobil, he, dass ist doch Barbara, ich hab keine Ahnung gehabt, dass Barbara auch herkommt – es ist schon schön ein bekanntes Gesicht zu sehen. Roland ist natürlich auch da. Erste Worte "He, grüß dich, - und das Gefühl "gut, das du hergefahren bist" – ist einfach wieder da.

Dann trifft mich der Schlag, Werner ( Selch ), den ich vor 3 oder 4 Jahren in Reichenbach beim 24 Std-Lauf kennenlernte, steht an der Anmeldung. In den letzten Jahren haben wir uns immer wieder irgendwo getroffen – zufällig, aber halt doch immer mal wieder. Ihr kennt es ja selber - die Lauf-Welt ist winzig.

Naja, jedenfalls war Werner da – und die Freude groß. Werner wollte, wie ich, so 60 KM anpeilen – logisch, dass wir es zusammen angingen.

Nachdem ich Werner ja kenne, war mir allerdings klar, dass sein und mein langsam angehen normalerweise eine Zeitdifferenz von > 1 Min. aufweisen. Egal, wir liefen los. 17 weitere taten dies übrigens auch – 19 Starter haben den 1. Weißenstädter 6-Std. Lauf also "entjungfert".

 

Jetzt aber

Es war noch frisch (der Weißenstädter See liegt im Fichtelgebirge - s. o), deshalb liefen Werner und ich anfangs noch "Lang/Lang". Wir pendelten uns die ersten 5 Runden so knapp unterm Schnitt von 5:30/km ein – dass war OK.

Die Runden herunter spulend ziehen wir gleichmäßig dahin – ich nutze die Zeit um Euch die Strecke um ein bischen drumrum zu erzählen( da müsstet ihr euch inzwischen ja dran gewöhnt haben J ):

Der Rundkurs mit 3,865 KM ist flach und führt immer direkt am See entlang – gnadenlos schön! Der WSV-Weissenstadt hat zusätzlich zum Verpflegungsstand im Start und Zielbereich bei KM 1,9 – also genau in der Mitte - einen weiteren Verpflegungsstand eingerichtet. Es gab alles was der Magen verwöhnter Ultradistanzler begehrt!!!!

Merkt euch diesen Lauf vor!!! Genial,: Malzbier, Cola, Mineralwasser mit und ohne, Nürnberger Lebkuchen hmmmmmmmm, Schokolade, Äpfel, Bananen... Alles von superfreundlichen Betreuern serviert – mein "Mixgetränk" bei KM 1,9 war stets halb Mineralwasser / halb Malzbier und im Start / Zielbereich halb Mineralwasser / halb Cola – und es war stets optimal gemixt und wurde griffbereit gereicht.

Logisch, mir ist auch klar, dass dies nur ging, weil es nur 19 Starter waren, aber ich denke, dass auch bei wachsender Teilnehmerzahl die postitive Einstellung zur Veranstaltung an sich bei der Organisation, allen Betreuern einfach als wesentlicher Bestandteil den Erfolg garantiert. Es ist einfach toll – hier ist auch gleich das Engagement von PEMA als Sponsor zu erwähnen – PEMA ist bekannt durch sein Schwarzbrot – und was auch wirklich gut schmeckt - hab ich vorher noch nicht gegessen – das Fit and Fun "Schwarzbrot". Die "Starttasche" war knallig voll mit einem "Microwellentauglichen Vollkorn - Fertigbackbrot – BACKDAS - und anderen Kostproben. Der Vertriebsleiter, fotografierte auf der Strecke, war bei der Siegerehrung dabei – einfach mehr als das normale Sponsoring – Klasse.

 

Rücksprung

Werner und ich nahmen jede Verpflegungsstation mit, so dass der 5:30‘er Schnitt doch für mich schon schneller war, als ich wollte ( hiess ja ca ca5:10 / 5:15 zu laufen). Nach Runde 5 (oder war’s 4) wechselten wir auf Kurz / Kurz mit Windbreaker. Drei Minuten später waren wir wieder auf der Piste – und Werner erhöhte die Schlagzahl. Die Kilometerzeiten gingen unter die 5:00 Marke – eine Geschwindigkeit die ich sowohl vom Kopf als auch vom Körper nicht durchhalten wollte und konnte.

Während Werner an den Verpflegungsstationen jedoch länger verweilte, lief ich mein Tempo weiter und habe nur kurz angehalten um zu trinken und zu essen. Da ich ja nicht auf Geschwindigkeit ausging habe ich meinen Laufgurt nicht angezogen – obwohl ich eigentlich damit lieber laufe – und nicht alle 2 KM stehenbleibe – trotzdem bei diesem Lauf wollte ich es schon genau so.

Jedenfalls lief ich in den nächsten Runden bei der Verpflegung immer auf Werner auf – überholte ihn, und nach 200 bis 300 Metern – zog er wieder vorbei. Langsam wurden die Abstände größer. Wie sich herausstellte musste er leider seinen Kreuzschmerzen Tribut zollen - aber er hat dafür einen Super – "Nach-dem-Lauf-trag-ich-dir-die-Tasche-Betreuer" für mich gemacht – War mir richtig peinlich – man(n) muss ich fertig gewesen sein.

Schlußworte:

- Die Rundenzählung klappte zuverlässig (auch wenn mich Hans Hübner einmal schockte und bei KM 50 sagte: noch 1 Runde bis KM 50 (eine sofortige Reklamation im Start / Zielbereich wurde aber sofort bejaht – im Rechner war es also richtig erfasst)

- Toiletten und Duschen (heiß!!!) und direkt an der Strecke!!!

- nach dem Lauf gab es einen tollen Eintopf für alle in der Campingplatz-Gaststätte, wo auch die Siegerehrung stattfand

Dem Organisationsteam vom WSV-Weißenstadt um Hannes Hübner ist ein perfekter Einstand gelungen. Es ist dem Team zu wünschen, dass es nächstes Jahr -Anfang September - wieder so herrliches Wetter und ein paar mehr Teilnehmer gibt.

Toll war’s

Ergebnisse / Rundensplitts sind unter wsv-weissenstadt.de zu finden (7.ter bin ich geworden).

Paul

Lobend erwähnen will ich noch, dass die Startgebühr mit 25 Euro anderen Veranstaltungen mehr als nur einen "Nachdenk-Schupps" mit auf den Weg geben sollte!

 made by Paul ®, im September 2003